Change ist unser täglich Brot. Mit tieferen Transformationsprozessen beginnen wir uns anzufreunden - oder sind notgedrungen schon mittendrin. Von der Brüchigkeit in der „BANI-Welt“ sprechen wir und hoffen doch, dass der Krug an uns vorbeiziehen möge. Alles samt herausforderndes Terrain.
Doch wie kommt nun das NEUE in die Welt?
Die Reproduktion von Altem wird es nicht sein. Weder im Verhalten, noch in der Kommunikation. Noch viel weniger in Strukturen, Prozessen oder einer nicht mehr zeitgemäßen Kultur. Die Zeichen stehen auf NEU. Doch welches NEU soll es sein? Und wie kommen wir da hin?
Im hohen Tempo des Business springen wir oft zu schnell auf die vermeintlichen Lösungen. Lösungsfokus ist essentiell. Doch auf welcher Grundlage?
Wenn wir im übertragenen Sinn vom herkömmlichen (alten) Boden – sprich Haltung/Mindset - weg springen, landen wir oftmals wieder auf altem Terrain. Traditionelle Denke kann nur traditionelle Lösungen hervorbringen. „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind." Wir kennen alle das Zitat von Albert Einstein 😉.
Doch es geht um mehr als „nur“ die Denkweise.
Wir meinen das Beste, wir wollen das Beste, wir denken das Beste.
Kurz um: Wir geben unser Bestes - und wiederholen dennoch die alten Muster.
Wenn auch oftmals in neuem Gewand.
Wie können wir demnach den überholten Boden wirklich verlassen und endlich echtes Neuland betreten?
Wie gelingt es, das Neue unvoreingenommen zu begrüßen, ohne es an der Schwelle durch Schutzmechanismen, Blockaden oder alte Prägungen (unbewusst) verkümmern zu lassen?
Wie formuliert es Otto Scharmer in seinem Grundlagenwerk der "Theorie U" so schön:
"Wir sehen, was wir tun (Resultate). Wir sehen, wie wir es tun (Prozess). Aber meistens wissen wir nichts über das Woher, über den inneren Ort bzw. die Quelle, aus der unser Wirken entspringt." (Scharmer 2019, S. 23)
Diesen Ort gilt es zu finden.
Diese Quelle wollen wir erschließen.
Hier wohnt das wirklich NEUE.
Die positive Zukunft.
Simon Sinek prädigt bereits über so viele Jahre das „Start with Why“. Im Golden Circle beginnt all unser Tun beim „Warum“. Dem goldenen Kern. Aus diesem heraus folgen das „Wie“ und erst zuletzt das „Was“. Dieses „Warum“, der Purpose wurde in zahlreichen Organisationen gesucht, entwickelt, definiert.
Und ich würde noch einen Schritt weiter gehen.
Der Schlüssel liegt meiner Meinung nach in einer ganzheitlichen Herangehensweise.
Mentale Modelle, Intellekt und Verstand sind wunderbar. Aber in tiefgreifenden Veränderungsprozessen alleine nicht genug.
Der Umgang mit Gefühlen ist wichtig und notwendig. Doch angemessene Empathie im Business will noch geübt werden.
Aktives Tun ist essentiell. Aber auch in der Umsetzung gilt es, neue Wege zu gehen.
Langer Rede, kurzer Sinne:
Für erfolgreiche Veränderungsprozesse, sei es in Teams, Organisationen oder auch in uns selbst, braucht es unser ganzes, menschliches Wesen. Hirn, Herz und Hand. Unser Verstand, unsere Gefühle und unser Wille müssen an einem Strang ziehen. Sie wollen kalibriert und auf das Neue ausgerichtet werden.
Es gilt somit:
- Das Denken zu öffnen. Von (alten) Bewertungen hin zur Neugier.
- Das Fühlen zu öffnen. Von (notwendigem) Zynismus hin zur Empathie.
- Den Willen zu öffnen. Von (oft unbewusster) Angst hin zum Mut.
Dieser Prozess des Öffnens selbst hat viel mit Mut, Einlassungsbereitschaft und Vertrauen zu tun.
Und es lohnt sich allemal!
Denn was soll Schlimmes passieren?
Wir erschließen uns neue Perspektiven. Wir lernen unsere eigene Gefühlswelt – und die der anderen – besser kennen. Und wir treten selbstbewusst aus uns hindernden Strukturen hinaus und beschreiten neue Wege.
Neue Wege, die auf dem Boden der Zukunft entstehen.
Otto Scharmer, Wissenschaftler am MIT (Massachusetts Institute of Technology) fügte seiner Theorie U, von der viele dieser Gedanken stammen, den Titel „Leading from the emerging future“ hinzu. Von der Zukunft her führen. Wie das?
Was wie ein Paradoxon klingt, fasst den Gedanken der Transformation kompakt zusammen:
Um wirkliche Veränderung zu vollziehen und das Neue in die Welt zu bringen, braucht es das volle Loslassen des Alten und die Öffnung hin zum größten Potential der Zukunft.
Von diesem zukünftigen Potential aus wollen wir denken, fühlen und handeln.
Dieser neue Boden soll unser Sprungbrett sein.
Aus einer offenen, ganzheitlichen Haltung heraus entstehen die wirklichen Lösungen.
Die Lösungen der Zukunft.
Die, die wir JETZT mehr denn je brauchen.
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